Wichtigkeit der kleinen Schritte

Durch Schritte bewegen wir uns fort.

Fort kann dabei vielerlei Bedeutungen haben - man kann einen Schritt nach VORNE, nach HINTEN, auf die SEITE machen. Das Wichtigste ist nur, dass man einen Schritt tut. In der Klimakrise stand man entweder still oder man machte sogar einen Schritt zurück. Es erinnert an das Kindheitsspiel „Kaiser*in, wie viele Schritte darf ich gehen?“. Der einzige Unterschied: Die/Der Kaiser*in wird irgendwann fix abgelöst, man ist am Ziel mit einem Mini-Mäuschenschritt oder einem Elefantenschritt nach dem anderen. Wie man ans Ziel kommt, ist egal. Wichtig ist nur, dass man einmal losgeht. Dies vergessen wir leider in der Klimakrise.

Es ist klischeehaft zu sagen, dass man nur mit kleinen Schritten ans Ziel kommt, schließlich ist die Geschichte vom Rennen des Hasen und der Schildkröte den meisten seit Kindestagen bekannt. Klischees wären keine Klischees, wenn sie nicht zumindest in ihrem tiefsten Kern der Wahrheit entsprechen würden. 

„Jeder kleine Schritt bringt dich ans Ziel“, einen Satz, den man meistens von Self-Made Gurus hört, die einen in ein Schneeball-System durch YouTube Ads verwickeln wollen. Oft ist es so, dass man hochmotiviert anfängt und dann irgendwo auf der Leiter hängen bleibt. Bei der Klimakrise ist das anders, da beginnen wir einfach gar nicht. Da bleiben wir eiskalt stehen und schauen was passiert, obwohl sich oben schon die Wolken zusammenbrauen. Mit jeder Sekunde, Minute, Stunde, Jahr, Jahrzehnt das wir so angewurzelt stehen bleiben, braut sich über uns ein Gewittersturm zusammen, durch den wir sicher durchmüssen. Die Frage ist nur, ob wir uns auf die Leiter wagen und somit schneller durch den Sturm kommen und ihn überwinden oder ob er gnadenlos auf uns herunterprasseln wird. Mit jeder Sekunde, Minute, Stunde, Jahr, Jahrzehnt wird der Aufwand, den wir aufwenden müssen, um diesen Sturm zu überstehen größer. Die Abstände der einzelnen Sprossen verbreitern sich exponentiell, die Leiter wird immer höher und der Sturm zieht immer tiefer. Das Einzigartige dabei ist, dass wir uns selbst im Regen stehen lassen. Denn es kann niemand mehr sagen, dass wir nicht von der Klimakrise gewusst hätten, dass wir jetzt handeln müssten. Als ob mit zu viel Wohlstand der Überlebenswillen ausgeschaltet worden ist - ersetzt durch konsum-orientierten Narzissmus. 

Ein Regenschirm wird nicht mehr reichen. 

Es heißt jetzt einfach Augen auf und durch - mit einem kleinen Schritt nach dem anderen. 

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Gemeinsames Neubau-Projekt Alpenländische, Caritas & Diözese Innsbruck -klimaaktiv Objekt des Monats 03/24

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